Mitgliederabend am 7. Mai ab 19 Uhr:
Online-Workshops von Mitgliedern - für Mitglieder!

Wir Mehr Demokratie-Mitglieder treffen uns viel zu selten!

Deshalb laden wir Sie wieder ein zum Mitgliederabend am Dienstag 7. Mai von 19 bis 21 Uhr.
Workshops und Vorträge zu Demokratie-Themen - von Mitgliedern für Mitglieder! - sind die "Kernstücke" des Abends.
Treffen Sie Gleichgesinnte, Mitdenkerinnen und Mitdenker, und lernen Sie andere Mitglieder kennen.


Melden Sie sich jetzt an (Kasten rechts bzw. unten).

Wir vom Orga-Team freuen uns schon auf Sie!
Theresa Niederberger | Anselm Renn | Ulrike Moser

Diese Workshop-Themen erwarten Sie am 7. Mai:

  • Workshop 1: Energiezelle Landkreis Mainz-Bingen: Ein direktdemokratischer Prozess in Deutschland

    Wer: Urs Anton Löpfe
    Format: Vorstellung Prozess, Diskussion, Klärung weiterer ähnlicher Prozesse
    Motivation: Motivation findet man auf Enrico.eu. Wir sind mit der Umsetzung der Energiezelle im LK MB sehr erfolgreich.

    Im Landkreis Mainz Bingen 230 000 Einwohnerinnen und Einwohner setzen wir eine regionale, sicher, bezahlbare und klimaneutrale Energieversorgung um. Dabei setzen wir sehr stark auf direktdemokratische Prozesse, wie wir sie aus der Schweiz kennen. Die Selbstorganisation des Menschens spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Workshop wird im Team vorgetragen und geleitet und nicht von mir alleine.

  • Workshop 2: Familientherapie für eine gespaltene Gesellschaft – Die Arbeit der Braver Angels

    Wer: David Loesche
    Format: Kurzer Input in Form eines Filmausschnitts + Diskussion
    Motivation: Den "Braver Angels" gelingt es, im polarisierten Diskursklima der USA Menschen aus den beiden politischen Lagern in einen Austausch zu bringen, in dem beide Seiten Vorurteile abbauen. Ich denke, dass wir aus deren Methoden lernen können, um auch der affektiven Polarisierung in Deutschland konstruktiv begegnen zu können. Dafür benötigt es jedoch eine kritische Reflexion der Methoden der Braver Angels.

    "Auf Basis meiner Arbeit in der Eheberatung und Konfliktmediation, wollten wir versuchen, Menschen von beiden Enden des politischen Spektrums zusammenzubringen. [...] Wir dachten, der Versuch wäre zum Scheitern verurteilt, aber nach der Veranstaltung dachten wir, dass daraus wirklich so etwas wie eine Bewegung werden könnte..."
    So erinnert sich der Familientherapeut Bill Doherty an die Entstehung der Braver Angels – ein Verein, der sich seit der Wahl Donald Trumps für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den USA einsetzt.
    Mittlerweile haben sich die Braver Angels zu einer USA-weiten Bewegung entwickelt, die bereits tausende Veranstaltungen organisiert hat. Das besondere an ihrer Arbeit: Konservative und Liberale sind gleichermaßen im Verein vertreten. In der Doku erfahren wir mehr über die Methoden der Braver Angels. Im Anschluss diskutieren wir, was diese Bewegung so erfolgreich macht und was wir in Deutschland davon lernen können. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Polarisierungstendenzen in Deutschland und den USA aufgearbeitet.

  • Workshop 3: Wie einseitig berichten Medien? Aktuelle Befunde und demokratiepolitische Lösungsansätze

    Wer: Dr. phil. Christian Zeller
    Format: Input (15 Minuten), freie Diskussion (15 Minuten), Brainstorming zu Lösungsansätzen (10 Minuten)
    Motivation: Eine freie und offene Debattenkultur ist aus meiner Sicht das Zentrum einer liberalen Demokratie. Wenn Medien allerdings systematisch politische Schlagseite haben und bestimmte Meinungen diffamieren, dann ist demokratiepolitische Wachsamkeit geboten – unabhängig davon, ob man diesen Meinungen zustimmt oder nicht. Denn so verstärken sich Lagerbildungen und extreme politische Strömungen. Da es mir wichtig ist, unsere offene Gesellschaft zu erhalten, biete ich diesen Workshop an.

    Viele Menschen haben mittlerweile die Intuition, dass die Medienlandschaft politisch zu einer Richtung hin verzerrt ist und bestimmte Positionen und Themen nicht angemessen zur Sprache kommen. Aber wie sieht die Studienlage dazu aus? Berichtet zum Beispiel der öffentlich-rechtliche Rundfunk wirklich einseitiger als andere Medien? In dem Workshop werden wir uns aktuelle Forschungen ansehen sowie einige Beispiele einseitiger, teilweise auch klar manipulativer Berichterstattung betrachten. Der Workshop wird dabei kein – seinerseits einseitiges und pauschalisierendes – Medien-Bashing sein. Vieles funktioniert auch in unserer Medienlandschaft, vor allem im internationalen Vergleich,   zufriedenstellend. Aber es gibt Tendenzen, die tatsächlich aus demokratiepolitischer Perspektive so beunruhigen, dass Mehr Demokratie e. V. seine Stimme nutzen sollte, um auch in dieser Hinsicht die offene Gesellschaft zu bewahren und zu fördern. Deshalb werden wir abschließend gemeinsam überlegen, wie man auf der Grundlage dessen, was schon gut funktioniert, den bedenklichen Tendenzen entgegenwirken kann und welche Rolle Mehr Demokratie e. V. dabei spielen kann.

  • Workshop 4: Amtszeitbegrenzung für Politiker und Politikerinnen

    Wer: Wolf Drechsel
    Format: Kurzer Input, Diskussion
    Motivation: Verbesserung der politischen Kultur

    In der Schweiz gibt es auf vielen Ebenen, den verschiedensten Strukturen Amtszeitbegrenzungen – oft sind das zwei oder drei Legislaturperioden. Dies führt dazu, dass es in der Schweiz nur wenige Berufs- sondern mehrheitlich sogenannte "Miliz"-Politikerinnen und -Politiker gibt. So ist es ungleich wahrscheinlicher, daß Menschen in der Politik nicht den Realitätsbezug und die Bodenhaftung verlieren.

  • Workshop 5: Kann man in Deutschland noch frei seine Meinung sagen?

    Wer: Paul Tiefenbach
    Format: Ich werde zu Beginn etwa 15-20 Minuten referieren. Danach freie Diskussion.
    Motivation: Ich habe den Eindruck, dass es schwieriger wird, eine vom Mainstream abweichende Meinung zu äußern, etwa zu Corona oder zum Ukrainekrieg. Meinungsfreiheit ist aber eine unverzichtbare Grundlage für funktionierende Demokratie. Deswegen möchte ich, dass sich Mehr Demokratie dieses Problems annimmt.

    Kann man in Deutschland noch frei seine Meinung sagen?
    Klar doch, im Grundgesetz steht schließlich: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten ..." Niemand kommt ins Gefängnis, weil eine abweichende Meinung äußert wird. Ganz so einfach scheint die Sache aber nicht zu sein. Auf die Frage „Haben Sie das Gefühl, dass man heute in Deutschland seine politische Meinung frei sagen kann, oder ist es besser, vorsichtig zu sein?" antworten nur 40 Prozent, man könne frei sprechen. 44 Prozent vertreten die Meinung, besser vorsichtig zu sein. Woran liegt das und wie kann es geändert werden? Hierzu werde ich einige Gedanken und Thesen vortragen und zur Diskussion stellen.

  • Workshop 6: Ablauf demokratisch fortschrittlicher und vorbildlicher Mitgliederversammlungen

    Wer: Dr. Rudolf Müller
    Format: Kurzvorstellung moderner Großgruppentechniken und Erweiterung mentale Phasen, Bewegung - Diskussion
    Motivation: Nach der Lektüre des Buchs "zerrissene Gesellschaft" von Claudine und Roman sowie dem Erleben der letzten MV in Kassel - alles im Kontrast zu meinem Master Psychologie und 50 Erfahrungen Großgruppen- und Entscheidungstechniken (eigenes Buch darüber geschrieben) bin ich zur Überzeugung gelangt, dass der Verein dringend in den eigenen Abläufen demokratisch fortschrittlich (u.a. system. Konsensieren) und Vorbild für die Berufspolitik sein muss. Hierzu suche ich den Austausch mit weiteren Mitgliedern.

    Mir geht es bei Workshops immer um die Aktivierung der Ressourcen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und deren Einbringung von Wissen und Erfahrungen für ein optimales Gesamtergebnis. Basierend auf einer mentalen Phase am Anfang sammeln wir die Erfahrungen und Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was Online genauso gut wie in Präsenz geschehen kann. Diese werden strukturiert und geclustert, damit mein bereits gestellter Antrag auf der nächsten MV angenommen wird und sich zugleich dafür eine Steuergruppe mit Aktivisten abzeichnet. Dabei geht es ja weniger um die detaillierte Darstellung und Diskussion einzelner Techniken (Zeitanteil Kleingruppenarbeit, damit mehr Mitglieder sich einbringen können, sollte über 75 % liegen, mehr Austausch als nur Zuhören im Plenum) sondern darum, dass wir als Verein das Know-How für den Ablauf von Bürgerräten selbst nutzen und als Demokratie-Mitglieder dies sogar auf höherem Level emotionaler Beteiligung mit mentalen Phasen und Bewegung sowie systemischem Konsensieren selbst ergebnisorientiert praktizieren. Rudolf Müller, Unternehmer und Psychologe, unverbesserlicher Weltverbesserer

  • Workshop 7: Demokratieaufbruch von unten durch Neugestaltung der pol. Nachwuchsförderung. U 25 in die Stadträte!

    Wer: Junge Ratsmitglieder e.V. Stefan Ott
    Format: Vorstellung eines Pilotprojektes, Diskussion, Verabredung zur Zusammenarbeit
    Motivation: Ohne Politikerinnen und Politiker, die wir schätzen und denen wir vertrauen, wird sich die repräsentative Demokratie auf Dauer nicht halten. Die Parteien sind mit der Aufgabe der politischen Nachwuchsförderung überfordert. Wer lädt junge Menschen ein, sich um ein politisches Mandat auf kommunaler Ebene zu bewerben?

    Alles wird gut. Wir vertrauen darauf, dass die jungen Menschen demokratische Wege zur Lösung unserer Probleme finden werden, wenn wir ihnen Freiräume verschaffen, in denen sie lernen können, politische Verantwortung zu übernehmen. Was wir genau vorhaben, könnt ihr auf unserer Homepage lesen: www.jurats.de und unserem Antrag für die nächste BMV entnehmen: mitglieder.mehr-demokratie.de/bundesmitgliederversammlung/kommende-bmv

  • Workshop 8: Gute demokratische Entscheidungen werden durch "Nebelkerzen" am stärksten beeinträchtigt. Was tun?

    Wer: Richard Geist
    Format: Kurzer Vortrag m. anschließender Diskussion zu Vorschlägen, Umsetzungsmöglichkeiten u. -barrieren
    Motivation: Ich möchte gemeinsam nach Auswegen aus dem Dilemma suchen, dass ein immer größerer Bevölkerungsteil nicht mehr vernünftig entscheiden kann, das Handeln welcher Partei er oder sie unterstützen soll, weil durch verfangende "Nebelkerzen" nicht nur für die Wählerinnen und Wähler, sondern offenbar auch für die Parteien und Regierenden immer mehr verschwimmt, welche Handlungsoptionen im Hinblick auf eine möglichst lebenswerte Zukunft am vernünftigsten sind. Hierzu auch wieder  Sachargumentation vor Emotionen stellen.

    Die Gesellschaft driftet in Hinsicht auf Handlungsbefürwortung bezüglich der größten Bedrohung, dem Klimawandel zunehmend auseinander. Hierbei sind "Nebelkerzen" (also die Verbreitung von unseriösen Halbwahrheiten,Falschinformationen, Greenwashing und unrealistischen Wunschzielvorstellungen) treibend Kräfte. Diese werden nicht nur von Lobbyistinnen und Lobbyisten, sondern zunehmend auch von den politischen Parteien, auch dem grünen Wirtschaftsminister (baldige grüne H2-Zukunft, Wassersoff-ready, E-fuels) beständig verbreitet. Diese Nebelkerzenverbreitung kommt dem Wunsch großer Teile der Bevölkerung entgegen, persönlich möglichst nichts verändern zu wollen. Da hiermit jedoch dem Klimawandel nicht wirksam entgegengewirkt werden kann, werden hiermit vor allem wichtige demokratische Entscheidungen verhindert. Jeder und jede, welcher sich mit H2-Produktion auseinandersetzt, kann schnell erkennen, dass H2 niemals eine Treibstoffalternative für z.B. den Individualverkehr, die Stromproduktion in Gaskraftwerken oder in Heizungen sein kann. Die Gründe hierfür würde ich im Vortrag zu Beginn gerne kurz darstellen. Was könnte Mehr Demokratie gegen solche "Nebelkerzen" tun und was zur Förderung von Sachargumentation?

  • Workshop 9: Fairfassung - Thesen für eine Demokratisierung des Grundgesetzes

    Wer: Dr. iur. Clemens Oswald
    Format: Input und Diskussion
    Motivation: 11 Tage nach dem Workshop feiert das Grundgesetz sein 75. Jubiläum. Zu diesem Anlass erscheint mein Buch "Fairfassung". In Zeiten von AfD und  Politikverdrossenheit, aber auch Bürgerräten geht es in dem wissenschaftlich fundierten Essay um konkrete Ideen für einen philosophischen und strukturellen Wandel.

    Zwei der Thesen, die ich gern mit Euch diskutieren möchte:
    Gibt es so etwas wie Bürgerwürde?
    Wie wäre es mit einer gelosten Bürgerkammer als dritter Kammer?

  • Workshop 10: Die Herausforderung "AfD" als Chance zur Vertiefung der Demokratie

    Wer: Elke Fein
    Format: Kurzer Input und gemeinsame Vertiefung
    Motivation: Das Erstarken der AfD und zahlreiche problematische Äußerungen und Aktionen aus deren Kreisen haben in den letzten Monaten zu einer verstärkten "Alarmstimmung" und zu einer Politisierung größerer Kreise der Bevölkerung geführt. Viele fragen sich zugleich, was man abgesehen von demonstrieren konstruktives tun kann, um unsere Demokratie zu stärken. Der Weg "nach innen" wird dabei bisher leider zu selten ernsthaft beschritten. Das sollten wir ändern, wenn wir unsere Demokratie vertiefen wollen.

    Die als Herausforderungen für unsere Demokratie wahrgenommenen Schmerzpunkte, wie etwa der Umgang mit der AfD sind zugleich Brennpunkte, an denen sich die Chance zu einer Vertiefung der Demokratie besonders deutlich zeigt. Die AfD wird als Bedrohung demokratischer Errungenschaften wahrgenommen. Wie reagieren wir darauf? Mit Abgrenzung, Ausgrenzung und Sprechverboten - oder mit einer Vertiefung unseres Dialogs und der Suche nach tieferen Ursachen der gesellschaftlichen und politischen Polarisierung? Der Workshop gibt zunächst einen einführenden Impuls aus Deep Democracy. Auf dieser Grundlage lädt er alsdann zum Gespräch darüber ein, was das Phänomen AfD mit dem Zustand unserer Demokratie zu tun haben könnte und uns evtl. über Schatten, verdrängte Emotionen und über Denk- und Fühl-Tabus lehren kann, die zu Verhärtung auf beiden Seiten geführt haben.

  • Workshop 11: Mikro-Bürgerräte

    Wer: Wolfgang Scheffler
    Format: Input und Diskussion
    Motivation: Wir müssen dringend unsere Demokratie um verbindende Elemente ergänzen, die allen eine Mitarbeit ermöglichen.

    Es ist dringend notwendig, dass wir alle uns Gedanken darüber machen, wie wir unsere Gesellschaft weiterentwickeln wollen. Ein weiter so ist keine Option. Bürgerräte sind ein geeignetes Werkzeug, um diese Aufgabe unter Berücksichtigung aller Interessen zu erledigen. Alles notwendige darüber, und wie ihr es sogar selbst in die Hände nehmen könnt, erfahrt ihr in diesem Workshop. Gemeinsam denken wir über mögliche Strategien zu einer breiten Anwendung nach.

  • Workshop 12: Wie kann sich eine kooperativ-kokreative Kultur in der Politik entwickeln?

    Wer: Dominik Fette
    Format: Input, Diskussion und Sammlung von weiteren Ansätzen/Ideen
    Motivation: 12 Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag und 2 Jahre in einem Verband: Leider gab es fast nie eine wirklich gemeinsame, kokreative Lösungssuche mit Menschen aus unterschiedlichen Kontexten, die ihre jeweiligen Perspektiven, Erfahrungen und Bedürfnisse konstruktiv einbringen konnten. Stattdessen feste Positionen, Profilierung, Abgrenzung und wo nötig Kompromisse und Kuhhandel. Freude am gemeinsamen Gestalten kommt dabei auch selten auf.

    In der Politik verhindern Profilierung und Konkurrenz, dass sich das Potential der Vielfalt für gute Lösungen entfalten kann. Viele drängende Probleme werden deshalb nicht oder nur sehr unzureichend gelöst. Meine Vision ist eine Demokratie, in der Pluralität ein Potential ist: Andersdenkende zu verstehen dient dazu, ein vollständigeres Bild zu erhalten – inkl. der damit verbundenen Widersprüche; in kokreativen Prozessen werden gemeinsam Lösungen erarbeitet; bei Entscheidungen stehen die Bedürfnisse aller Betroffenen und das Gemeinwohl im Zentrum und nicht die vorher festgelegten Positionen. Wie können wir eine Transformation der politischen Kultur in diese Richtung anstoßen und fördern? Nach einem Input sollen Erfahrungen, Ansätze und Ideen gesammelt werden, um dann zu überlegen, in welchem Rahmen damit weitergearbeitet werden kann.

nach oben